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Ein Bekannter, welcher vor Kurzem auf der Suche nach einem Stromerzeuger war, fragte mich, was es mit der Angabe des kVA-Werts bei Stromerzeugern auf sich habe.

Tatsächlich kann diese Einheit etwas verwirren. Während der Laie bei dem Gedanken an den Kauf eines Stromerzeugers zunächst meist an offensichtliche Faktoren denk wie dem richtigen Kraftstoff (was bei der Nutzung des falschen Kraftstoffs geschieht, hat zum Beispiel der "Stromerzeuger-unterwegs"-Blog anschaulich berichtet), ist der kVA-Wert zunächst nichts, was man ad hoc im Kopf hat.

Die Buchstaben kVA stehen für Kilovoltampere, also tausendmal ein Volt mal einem Ampere.
Wer in der Schule im Physikunterricht aufgepasst hat, erinnert sich vielleicht noch daran, dass ein Volt, die Einheit für die elektrische Spannung, multipliziert mit einem Ampere, der Einheit für elektrischen Strom, ein Watt als Ergebnis liefert, also der Einheit für Leistung.

Mein Bekannter dachte zunächst auch, dass es sich dabei wohl um eine alternative Schreibweise für ein kW handeln könnte, also einem Kilowatt und somit der Leistungsangabe.
Da es ihn jedoch verwunderte, fragte er trotzdem einmal im Bekanntenkreis nach Bevor der den Kauf des Stromerzeugers besiegelte. Eine gute Entscheidung!

 

Auch die Scheinleistung eines Stromerzeugers kann relevant sein

 

Mit der kVA Angabe wird auf Stromerzeugern zwar auch eine erzeugbare Leistung angegeben, jedoch ist damit im Gegensatz zur kW Angabe, welche die sogenannte Wirkleistung bezeichnet, mit kVA die sogenannte Scheinleistung gemeint.

Bei induktiven und kapazitiven Verbrauchern, also elektrischen Geräten die als Kondensator oder als Spule wirken, wird neben der eigentlich verbrauchten Leistung eine zusätzliche Leistung vom Verbraucher aufgenommen.
Diese Energie wird in Form eines Magnetfeldes im Falle der Spule oder in Form einer elektrischen Feldladung im Falle eines Kondensators gespeichert, und dann periodisch mit der elektrischen Frequenz wieder an den Verbraucher zurückgeleitet.



Dieser zwischen Verbraucher und Erzeuger fließende Leistungsanteil wird auch Blindleistung genannt und ergibt in Überlagerung mit der Wirkleistung, also dem Leistungsanteil den der Verbraucher tatsächlich in Form von z.B. kinetischer Bewegungsenergie oder thermischer Wärmeenergie abgibt, die Scheinleistung.

Da es zum Beispiel bei dem Betrieb von Elektromotoren, welche in Verbrauchern wie Bohrmaschinen, Mixern, Staubsaugern und vielen mehr verbaut sind, erforderlich ist, dass eine solche Leistung zum Aufbau der Magnetfelder in den Elektromotoren zur Verfügung steht, muss also auch die verfügbare Scheinleistung eines Stromerzeugers für die jeweiligen Verbraucher ausreichen.

 

Scheinleistung von Verbrauchern in Deutschland begrenzt

 

Da die Angabe der möglichen Scheinleistung also auch ein wichtiges Kriterium beim Kauf eines Stromerzeugers zu sein scheint, verwundert es nun, dass sowohl auf vielen Stromerzeugungsaggregaten als auch auf vielen Verbrauchern keine kVA Angabe zu finden ist.

Dies hat den Hintergrund, dass Verbraucher in Deutschland maximal ein Verhältnis von 0,8 zwischen der Wirk- und der Scheinleistung haben dürfen. Dieses Verhältnis entspricht auch der häufig zu findenden Angabe „cos Phi“ und definiert durch den Grenzwert, dass die Wirkleistung mindestens 80% der Scheinleistung, bzw. die Scheinleistung 25% höher als die Wirkleistung sein darf.

Weitere interessante Hintergründe zu den elektrischen Eigenschaften von Generatoren, wie zum Beispiel zu den unterschiedlichen Spannungsebenen von Generatoren, findet ihr im "Stromversorgung"-Blog!

 

Viele Grüße und bis bald, 

euer Notstromexperte


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